Um die Bisse des Sarrasins ranken sich viele Legenden. Sie soll von den Sarazenen gebaut worden sein, also von einem arabischen Stamm (Historiker weisen allerdings darauf hin, dass Wörter wie «sarrasin» oder «Heido» in der lokalen Sprache soviel wie «uralt» bedeuten und die Präsenz von arabischen Stämmen nicht beweisen). Auch der genaue Ort der Fassung ist umstritten. Die sichtbaren Spuren reichen bis zu einem Bergbach, dem Torrent de Pinsec. Fest steht nur: Vor fast 200 Jahren wurde diese Wasserleitung aufgegeben. Das erstaunt nicht. Diese rund zehn Kilometer lange Bisse gehört zu den gefährlichsten Walliser Wasserleitungen. Mehrmals führt sie durch steile Felswände.
Vor ein paar Jahren wurde die Bisse des Sarrasins wieder soweit instand gestellt, dass Wanderer einen grossen Teil der Strecke gefahrlos begehen können. Der Einstieg ist unterhalb des Weilers Pinsec. Im Jahr 2015 wurde an den felsigen Stellen ein breiter Holzsteg mit stabilem Geländer gebaut. Damit sind die Spuren der einstigen Wasserleitung an diesen Stellen leider fast unsichtbar geworden, aber dafür ist der Pfad jetzt für alle bequem begehbar.
Bei der verlassenen Alp Crouja endet der Wanderweg. Hier steigt man am besten nach Vercorin auf. Die Bisse des Sarrasins ist unterhalb von Crouja nicht öffentlich zugänglich. Der Grund: Sie durchquert eine senkrechte Felswand. Hier hat der initiative Bergführer Stéphane Albasini eine Via Ferrata eingerichtet. Man kann auf diesem Teilstück der Bisse des Sarrasins eine geführte Tour mit dem Bergführer buchen. Unterhalb von Vercorin führt die Bisse des Sarrasins heute noch Wasser. Sie wird hier Bisse de Briey genannt. Gemütlich plätschert das Wasser durch den Wald oberhalb des Plateau von Briey. Das Wasser wird heute durch eine Rohrleitung zugeführt, die quer über die Schlucht der Navisence gespannt wurde.
Infos zur Bisse des Sarrasins auf der Webseite der Association du Bisse des Sarrasins Infos zur Via Ferrata auf der Webseite des Bergführers Stéphane Albasini.
Auch die weiter unten gelegene Bisse de Ricard ist teilweise stillgelegt. Sie bewässert die Rebberge oberhalb von Chalais und Réchy. Um das Wasser der Navisence anzuzapfen, war ein enormer Aufwand nötig: Die Bisse de Ricard musste über eine längere Strecke aus dem Felsen gesprengt werden. Nach dem Bau eines Stollens wurde dieser Teil der Wasserleitung in der Navisence-Schlucht überflüssig. Die Begehung ist möglich, aber gefährlich, denn die Bisse de Ricard wird nicht mehr unterhalten. Sie ist teilweise von Geröll verschüttet, was die Wanderung sehr gefährlich gestaltet. Die Traversierung dieser steilen Geröllhalde ist nur für sehr geübte und schwindelfreie Wanderer/innen möglich.
- Réchy
- Als Wasserfall stürzt die Bisse de Ricard in die Rèche
- Bisse de Ricard
- Bisse de Ricard in den Weinbergen von Chalais
- Stollen des Bisse de Ricard
- Stillgelegte Bisse de Ricard in der Schlucht
- Geröll hat die Bisse de Ricard verschüttet
- Tunnel der alten Bisse de Ricard
- Sorgfältig gemauert: Bisse de Ricard
- Enthauptet: Schutzpatron der Bisse de Ricard
- Bisse de Ricard
- Die Bisse de Ricard wurde aus dem Felsen gesprengt
- Schlucht der Navisence
- Pinsec
- Beim Torrent de Pinsec begann die Bisse des Sarrasins
- Seit 1830 stillgelegt: Bisse des Sarrasins
- Auf den ersten Metern der Bisse des Sarrasins fliesst seit 2015 wieder Wasser
- Plötzlich endet die Bisse an einem Abgrund
- Die erste Version des Sarrasins-Wegs war etwas klapperig…
- … doch 2015 wurde der Pfad aufwändig ausgebaut
- Bisse des Sarrasins
- Bisse des Sarrasins – der alte Weg: charmant, aber gefährlich…
- Hier muss man den Kopf einziehen, und noch einiges mehr
- Blick auf das Dörfchen Fang
- So sah es bis 2014 aus…
- Die erste Version des Sarrasins-Weges hatte mehr Charme
- Bisse des Sarrasins: Der neue Weg ist komfortabel begehbar für alle
- Bisse des Sarrasins
- Crouja
- Crouja
- Nicht öffentlich zugänglich: der gefährlichste Teil der Bisse des Sarrasins
- Bisse des Sarrasins
- Durch das wunderschöne Crouja-Tal floss die Bisse des Sarrasins
- Speichersee der Bisse de Briey
- Bisse de Briey
- Briey in der Abendsonne
Fotos: Andreas Gossweiler