Die einfachste Abschalte

Die Walliser Wasserleiten, die Suonen, enthalten in regelmässigen Abständen kleine Schleusen, mit denen man das Wasser auf die Wiesen leiten kann. Der lokale Fachausdruck für diese Schleusen ist «Abschalte». Früher bestanden diese Bauwerke meist aus Holz, heute in der Regel aus Betonmäuerchen mit einem Brett oder Metallstück, welches das Wasser bei Bedarf umleitet.

Die einfachste Form der Abschalte besteht darin, dass man aus einem Brett ein trapezförmiges Stück aussägt. Der Druck des Wassers sorgt dafür, dass das Holzstück am vorgesehenen Ort bleibt. Diese trapezförmigen Abschalten sieht man nur noch an wenigen Orten. Interessanterweise findet man sie zudem nur in einem eng begrenzten Gebiet, nämlich auf der südlichen Seite des Rhonetales zwischen Brig und dem Illgraben sowie in den Seitentälern, also dem Turtmanntal und dem Vispertal. In allen anderen Regionen des Wallis habe ich diese Form der Abschalte nie angetroffen.

Abschalte an der Unteren Riederu-Suone bei Turtmann
Abschalte an der Blattneri. Das trapezförmige Stück ist links sichtbar, es hat einen Handgriff aus Metall
Abschalte an der Blattneri bei Visperterminen
Abschalte an einer namenlosen kleinen Suone oberhalb der Riederu
Abschalte an der stillgelegten Mühlackeri-Suone im Vispertal
Abschalte an der Beitra-Wasserleitung bei Visperterminen


Fotos: Andreas Gossweiler

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Journalist
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