Ein Rest der ersten Landesausstellung

Oft bin ich an der Stelle vorüber geschlendert, ohne sie zu beachten. Aber das Haus mitten im Zürcher Niederdorf enthält ein kleines Kunstwerk. Zwei bunt verzierte Bögen des Restaurants Spaghetti Factory sind die einzigen Überreste des Pavillons, mit dem die Firma Bodmer & Biber an der Landesausstellung 1883 für ihre Keramikprodukte warb. Gebaut wurde der Pavillon vom Zürcher Architekturbüro Chiodera & Tschudy, die in Zürich einige grosse Bauten entwarfen wie das Schauspielhaus, die Villa Patumbah oder die fantastische Abdankungshalle aus rot-gelben Backsteinen auf dem jüdischen Friedhof am Friesenberg. Als die Architekten zehn Jahre nach der Landesausstellung den Auftrag erhielten, das Restaurant im Niederdorf umzubauen, recycelten sie zwei Bögen des Pavillons. Das war eine sehr gute Idee, denn diese Bögen sind mit prächtigen Figuren dekoriert: Adler, Fantasiewesen, Waffenmotive, alles aus glasierten und gebrannten Tonelementen.

Fotos: Andreas Gossweiler

Über agossweiler

Journalist
Dieser Beitrag wurde unter Architektur, Kunst veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s