
Die Lizerne fliesst durch eine enge Schlucht ins Rhonetal. Beim Ausgang der Schlucht am Nordrand des Dorfes Ardon sieht man die Überreste einer faszinierenden Wasserleitung, der Bisse de Champys. Hier wurde im 19. Jahrhundert ein aus Holz gezimmerter Kanal an die überhängende Felswand montiert. Dieser Kanal ist nicht mehr in Betrieb, aber noch grösstenteils erhalten. Die Bisse de Champys bezieht ihr Wasser heute aus der Druckleitung des Kraftwerks. Sie dient zur Bewässerung der Rebberge zwischen Ardon und Chamoson. Im weiteren Verlauf führt sie weitgehend durch unterirdische Röhren und durch zwei aus dem Felsen gesprengte Tunnels.

Dreihundert Höhenmeter über der Rhone-Ebene bewässert die Bisse d’Isières die Rebberge des gleichnamigen Plateaus. Auch diese Leitung verläuft unterirdisch in Rohren. Ihre Fassung liegt in einer engen Felsschlucht des Bergbachs La Tine, eines Seitenarms der Lizerne.
Da die La Tine im Sommer oft austrocknet, kamen die Konsorten der Bisse d’Isières auf eine waghalsige Idee, die heute wie eine Verzweiflungstat anmutet: Auf rund 2000 Metern Höhe bauten sie in der schräg abfallenden Felsplatte von Einzon eine Leitung, die Bisse d’Einzon, die das Wasser eines alpinen Baches in die La Tine leiten sollte. Die Bisse d’Einzon ist schon lange nicht mehr in Betrieb. Aber ihre Spuren in der Felsplatte sieht man immer noch von weither.
Der alte Holzkanal der Bisse de Champys Die Bisse de Champys in der Lizerne-Schlucht bei Ardon Der alte Holzkanal der Bisse de Champys in der Lizerne-Schlucht bei Ardon Tunnel der Bisse de Champys beim Rebberg von Chamoson Im Tunnel der Bisse de Champys Aussicht auf die Rebberge von Chamoson Die Bisse d’Isières wurde in Rohre verlegt In der Schlucht der La Tine Tunnel der Bisse d’Isières Fassung der Bisse d’Isières In der Schlucht der La Tine Die Bisse d’Isières in der Schlucht der La Tine
Fotos: Andreas Gossweiler
