Montecatini ist ein ruhiges Städtchen zwischen Pisa und Florenz, berühmt für seine einst mondänen Thermalquellen. Anfangs des 20. Jahrhunderts wuchs Montecatini stark, seither hat sich wenig verändert. In den 1950er Jahren gelang es jedoch dem einheimischen Architekten Carmelo Pucci, auffällige Akzente im Stadtbild zu setzen.
Nicht weit vom alten Bahnhof (Via Daniele Manin 8) steht die Garage Olimpia. An der Stelle des einstigen Teatro Olimpia baute Carmelo Pucci 1956 diese Garage mit poppiger Fassade. Das sternförmige Fenster im ersten Stock ist ein Wurf. Daneben zeigt eine konvexe Form an, dass im Inneren des Gebäudes eine kreisrunde Rampe hinauf führt, die es den Autolenkern ermöglichte, ihr Gefährt in den ersten und zweiten Stock zu lenken.
Auf der anderen Seite der Gleise steht die ehemalige Garage Pieri (Via Marruota 2), ein Jahr später ebenfalls von Carmelo Pucci entworfen. Das auffälligste Merkmal ist das elegante Vordach, das seine spiegelbildliche Entsprechung findet im mit Mauersteinen verkleideten Vorbau. Dahinter hat Pucci drei Sheddächer gereiht. Die Garage wurde geschlossen, heute beherbergt das Gebäude ein Brockenhaus.
Weitere Gebäude von Carmelo Pucci in Montecatini Terme: Wohnhaus (1955, Via E. Toti 31), Möbelfabrik Volpi (Via del Salsero 29).
Fotos: Andreas Gossweiler
Buchtipp: Claudia Massi, Architettura e paesaggio a Montecatini, Edifir Edizioni Firenze, 2014