Die Post entwickelte sich im 19. Jahrhundert genauso stürmisch wie die Industrie und der Verkehr. Also baute die deutsche Reichspost in vielen Städten neue Postämter mit pompösen Fassaden. In Sachsen sind besonders viele davon erhalten geblieben. Einige davon sind direkt von der Schlossarchitektur inspiriert – ähnlich wie die gleichzeitige Bahnhofarchitektur. So die 1892 gebaute Post in Glauchau. Mit ihrem wuchtigen Turm und den Renaissancegiebeln sieht das Glauchauer Postamt ähnlich pompös aus wie das nahe Schlossgebäude. Zum Glück ist auch die fantastische Innengestaltung der Schalterhalle erhalten geblieben mit einer schönen Holzdecke und allegorischen Frauenfiguren, die den Postbetrieb symbolisieren.

Postamt Glauchau: Pompös wie ein Renaissanceschloss
Auch in anderen Städten hat die Post prächtige Gebäude hinterlassen, ist aber seit der Wende oft ausgezogen, so in Wurzen bei Leipzig, Reichenbach im Vogtland oder in Greiz im Elstertal. Gemeinsam ist diesen Bauten die Inspiration aus Epochen wie der Renaissance und die reichhaltige Dekoration mit verschiedenfarbigen Backsteinen, Symbolen wie dem Posthorn und allerlei menschlichen und tierischen Figuren. Die Post hat sich unterdessen in Hinterzimmer von Drogerien und andere sehr diskrete locations verzogen. Der Stolz aufs eigene Gewerbe, der aus der prächtigen Postarchitektur der Belle Epoque spricht, ist offenbar längst verschwunden.
Fotos: Andreas Gossweiler
- Postamt Glauchau: Pompös wie ein Renaissanceschloss
- Post Glauchau
- Postamt Glauchau
- Post Glauchau
- Turm der Post Glauchau
- Die Schalterhalle in Glauchau
- Post Wurzen
- Post Wurzen
- Postamt Wurzen mit Telegrafenturm
- Post Reichenbach im Vogtland
- Post Reichenbach: Geschlossen
- Post Reichenbach
- Postamt Schneeberg
- Post Penig
- Post Penig
- Postamt Mylau
- Post Mylau
- Post Greiz
- Post Greiz mit vielsagender Aufschrift
- Post Greiz
- Postamt Aue