Die Gemeinde Visperterminen hat keine Bäche, die von Gletscherwasser gespiesen werden. Deshalb mussten die Bauern kilometerlange Leitungen bauen, um das Wasser aus dem Nanztal auf ihre Felder zu leiten. Diese Leitungen, die Heido und Niwa, gehören zu den bekanntesten Walliser Suonen. Sie sind im vierten Teil dieser Serie beschrieben. Weniger bekannt ist, dass es in Visperterminen rund 20 weitere Suonen gibt (oder gab). Diese verteilten das Wasser der Heido und Niwa am Hang von Visperterminen. Viele davon sind nicht mehr in Betrieb, von einigen ist nicht mal mehr der Name bekannt, obwohl die Spuren im Gelände noch gut sichtbar sind.
Deutliche Spuren im Wald beweisen, dass die Niwa früher bis in den Riedbach floss. Am linken Ufer zapften drei Suonen den Riedbach an und flossen nach Visperterminen: die Obersta, die Mittla und die Understa. Nach dem Bau des Tunnels wurden die gefährlichen Teile dieser Leitungen in der Riedbach-Schlucht aufgelassen. Spuren davon sind noch deutlich sichtbar, teilweise wurden sie zu Wanderwegen ausgebaut. Nur die Mittla ist heute noch in Betrieb. Das Oberwasser fliesst nach Niederhäusern und ist schwer zugänglich, es gibt keinen Weg entlang diesem Kanal, nur Sumpf und Gestrüpp.
Weiter unten sind die Blattneri und die Staleri an der rechten Seite des Riedbachs angeschlossen. Sie versorgten Bitzinen, Ober- und Niederstalden mit Wasser. Diese Leitungen sind noch teilweise in Betrieb.
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- Die Staleri plätschert bei Oberstalden durch Wiesen und Wälder
- Bei der Kirche von Bitzinen beginnt der Lauf der Staleri
- Die Blattneri ist heute teilweise stillgelegt
- Die Blattneri fliesst stellenweise durch Rohrleitungen
- Felspartie der Beitra
- An der Beitra wurden mehrere schöne Holzkanäle wieder hergestellt
- Die Obersta ist trocken
- Alter Verlauf der Mittla in der Riedbach-Schlucht
- Die Niwa war früher eine sehr gefährliche Wasserleitung, heute schöner Wanderweg
- Mit Wässerplatten leiteten die Bauern das Wasser auf ihre Wiesen
- Holzkanal oberhalb Visperterminen
- Mauerrest einer längst stillgelegten Suone
Fotos: Andreas Gossweiler
