Ich kenne Kurt Imhof nur von regelmässigen Zeitungsberichten und von sporadischen Kontakten bei Twitter. Immer wieder mal tauchte sein unverwechselbares Zeichen, der Eierkopf mit dem Toupet, unter meinen Tweets auf, wenn er eine meiner Botschaften favorisierte. Das freute mich immer ganz besonders. Über seine Verdienste als Soziologe und Autor des «Jahrbuches Qualität der Medien» werden andere schreiben, die dazu mehr zu sagen haben. Mir fiel auf, dass Kurt Imhof seit Mitte Januar nicht mehr twitterte. Seine letzte Twitterbotschaft hat mich besonders berührt. Er schrieb sie, nachdem ich via Twitter angekündigt hatte, nie mehr bei Twitterdiskussionen mitzumachen. Seine Antwort war einerseits zutiefst menschlich, gleichzeitig zeigte sie auch seine Lust an Debatten und sie las sich nicht zuletzt auch wie eine sehr brauchbare Gebrauchsanweisung für Twitter und andere seltsame Internetkanäle.
Screenshot: Andreas Gossweiler
Ich staune ja ob diesem Nachruf im TA, der beschwichtigend meint, ein Böser sei er gar nicht gewesen, sondern ganz im Gegenteil ein Freund der Presse. Und dann merkt man, die haben seine Kritik an den Gratisblättern überhaupt nicht goutiert, der war denen ein rotes Tuch. Tja, da wird wohl wirklich einer fehlen fürderhin.