«Kapitalistischer Realismus» – so nannten die Düsseldorfer Künstler Sigmar Polke und Gerhard Richter die Kunstrichtung, die sie anfang der 1960er Jahren erfanden. Ein halbes Jahrhundert später haben die Bilder dieser Künstler nichts an Frische verloren. Heute bezeichnet man sie eher als Pop Art. Das Markenzeichen von Gerhard Richter war die Umsetzung von Fotos aus Massenmedien in der Öl-auf-Leinwand-Technik. Die Ausstellung «German Pop» in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt zeigt einige von Richters Pop-Gemälden. Auch den «Faltbaren Trockner», gemalt nach der Vorlage eines Zeitungsinserates.
Mir gefällt nicht nur Richters spannende Umsetzung des Inserates mit Grautönen auf Leinwand, sondern auch die schlichte Form des Trockners. Das ist ja mein Wäschetrockner, merkte ich in der Schirn-Ausstellung. Meine Mutter hatte einen solchen irgendwann in den 60er Jahren gekauft, und ich benütze ihn immer noch. Er sieht nicht nur schick aus, sondern lässt sich auch schnell zusammenklappen. Es freut mich deshalb besonders, dass ein Bild meines Wäschetrockners im Museum hängt.
«German Pop», Schirn Kunsthalle Frankfurt, bis 8. 2. 2015