Angebote der Sharing-Ökonomie wie Airbnb und Uber wurden bisher vor allem kritisiert, weil sie das Hotelgewerbe und die Taxibranche bedrohen. Der Philosoph Byung-Chul Han bereichert die Debatte mit einer neuen, frischen Perspektive. Laut Byung-Chul zerstört Airbnb nicht nur die professionelle Hotellerie, sondern auch die «zweckfreie Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft». Denn die Sharing-Ökonomie trägt dazu bei, dass unser Leben lückenlos ökonomisiert werde: «Ich biete sogar die Einfahrt vor meinem Haus als Parkplatz an. Jeder wird zu einem Mikrounternehmer.» Das Resultat: «Teilen heisst nicht Geben, sondern Verdienen. Alles wird zur Ware.»
Zitate aus dem Interview «Das Smartphone ist ein Pornoapparat», Das Magazin 39, 27. September 2014