Warum Facebook schlechte Laune macht

Das Internet macht die Menschen klüger, freier und glücklicher. So lautet die Theorie. Verbreitet wird sie von Computerfans, Nerds, Piraten und Bloggern. Zweifellos ist das Internet oft sehr praktisch. Doch immer klarer wird, dass die Nerds und Piraten einen wichtigen Teil der Realität ausblenden. Das Internet enthält nicht nur nützliche Informationen, sondern auch einige gefährliche Fallstricke.

Die Wirtschaftswissenschafterin Hanna Krasnova von der Berliner Humboldt-Universität hat einen dieser Fallstricke erkannt. Sie befragte fast 600 Facebook-Benützer/innen nach ihrem Befinden. Dabei fand sie heraus: Facebook löst bei mehr als einem Drittel der Benützer schlechte Laune aus.

Ein eindrückliches Beispiel dafür liefert eine Magazin-Recherche von morgen Samstag, in der es um einen jungen Mann geht, der verurteilt wurde wegen eines Facebook-Eintrags. Der junge Mann war frustriert, weil er von seinen rund 250 Facebook-Freunden weniger Gratulationen zu seinem Geburtstag erhielt, als er sich das erhofft hatte. «Ich vernichte eu alli», schrieb er auf Facebook.

Dazu kommt: Viele Facebook-Anwender sind neidisch – weil sie sich auf Facebook mit anderen Anwendern vergleichen. Denn soziale Medien wie Facebook erleichtern es, so Krasnova, sich mit den «peers», also mit anderen Anwendern, zu vergleichen. Der Neid wird gefördert, weil viele Anwender auf Facebook ihre Erfolge übertreiben. Fachleute wie Krasnova nennen dies «impression management». Das heisst: Die meisten User teilen auf Facebook nur positive Dinge aus ihrem Leben mit. Dies wiederum verleitet andere User zur Annahme, dass andere ein besseres Leben hätten als sie selber. Und sie übertreiben ihrerseits ihre eigenen Erfolge. Krasnova spricht von einer «Neidspirale».

Hanna Krasnova fand heraus, dass die Facebook-User in erster Linie neidisch sind auf Freizeitaktivitäten und Ferienreisen anderer User. Klar: Neid gibt’s auch im realen Leben. Aber im realen Leben ist man nicht ständig umgeben von Hunderten Leuten, die rund um die Uhr ihre Erfolgsgeschichten verbreiten, so wie das auf Facebook geschieht. Ein einsamer Mensch sieht es im realen Leben nicht, wie viele Leute jemandem zum Geburtstag gratulieren – auf Facebook sieht er es aber sofort, und entsprechend gross ist das Neidpotential.

Die NZZ berichtete heute über Hanna Krasnovas Studie. Sie druckte einen Essay des Literaturwissenschafters Tomasz Kurianowicz ab, der fordert, «gegenüber den Formen visueller Lüge in sozialen Netzwerken eine kritische Haltung zu propagieren.» 

Die Reaktion von Anwendern des sozialen Netzwerks Twitter auf den NZZ-Essay war vorhersehbar. Es hagelte hämische Schimpfworte (wie immer, wenn jemand in einem Printmedium etwas Kritisches über einen Aspekt der Internet-Nutzung schreibt). Das Spektrum der Kommentare reicht von «So ein Quatsch» (Wanderexperte Thomas Widmer) über «verschmockt dahergeschwurbelt» (Weltwoche-Redaktor Markus Schär) bis zu «düsteres Bild, das erwachsene Kulturhelden von Social Media skizzieren» (Lehrer Philippe Wampfler).

Dabei ist Hanna Krasnova gar keine Internet-Gegnerin. Im Gegenteil – der Zweck ihrer Forschung ist die Verbesserung des Geschäftsmodells der Anbieter wie Facebook. Ihnen schlägt sie vor, Filter einzubauen, die Neid erregende Bilder rausfiltern. Ein solcher Filter könnte zum Beispiel dafür sorgen, dass Anwender in den Dreissigern keine Bilder von glücklichen Familien mehr gezeigt werden. Dieser kuriose Vorschlag steht wörtlich so in der Studie.

Erstaunt hat mich die Reaktion der Bloggerin Fatima Vidal. Sie twitterte: «Social Media sind die neuen Zeitungen = Konkurrenz». Mit anderen Worten: Sie unterstellt dem Autor Tomasz Kurianowicz, er wolle Facebook schlechter darstellen, als es ist, weil Facebook eine Konkurrenz sei für die NZZ. Ich wundere mich, dass jemand im Jahr 2013 immer noch Facebook (also eine Plattform, auf der Leute ihre Ferien-, Katzen-, Hunde- und Babyfotos publizieren) kurzerhand gleichsetzt mit einem Weltblatt (also einem Medium, bei dem professionelle Journalisten Ereignisse recherchieren, beschreiben und kommentieren, die für das Funktionieren der Demokratie wichtig sind). Schade, dass Leute wie Fatima Vidal nicht bereit sind, wissenschaftliche Forschungsresultate zur Kenntnis zu nehmen und statt dessen einem brillanten Autoren wie Kurianowicz niedere Motive (die Abwehr von unerwünschter Konkurrenz – wenn Facebook denn eine Konkurrenz für die NZZ wäre) unterstellen.

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13 Antworten zu Warum Facebook schlechte Laune macht

  1. Philippe Wampfler schreibt:

    Wenn viele Menschen »reflexartig aufjaulen«, kann das ja zwei Gründe haben. Erstens: Sie sind verblendet. Zweitens: Sie weisen auf einen Missstand hin.
    Vielleicht bin ich verblendet – das hast du mir ja schon zur Genüge unterstellt. Aber ich glaube nicht, dass ich in meinen Texten und Referaten Gefahren ausblende oder weichzeichne. Täglich lese ich im Moment als Vorbereitung für ein neues Buch zwei wissenschaftliche Artikel über Social Media. Daraus ergibt sich ein breites Bild, das düstere, aber auch helle Flecken hat. Die auszublenden, halte ich für problematisch, gerade weil es die Lebensweise einer privilegierten Schicht (gebildeter Erwachsener) als positiv gegen die weniger privilegierter Schichten absetzt. Ich halte es für mein Recht, diese Kritik zu äußern, ohne als einseitig dargestellt zu werden.  

    • agossweiler schreibt:

      Philippe Wampfler > Ich verstehe wirklich nicht, warum du und Gleichgesinnte jedesmal aufjaulen beziehungsweise warum ihr euch jedesmal genötigt fühlt, eine Replik zu schreiben, wenn jemand in einem Printmedium etwas Kritisches über die Internet-Nutzung schreibt. Ich verstehe es umso weniger, weil Tomasz Kurianowicz seine These auf solide wissenschaftliche Erkenntnisse stützt. Wer jedesmal so reflexartig eine Replik schreibt, erträgt es offenbar nicht, dass jemand auf Nachteile der Internet-Nutzung hinweist. Es darf nicht sein, dass jemand die fast schon religiöse, auf jeden Fall dogmatische Idee in Frage stellt, dass das Internet uns alle glücklicher und klüger macht.

      Dein Blogtext zeigt deutlich, dass du die Gefahren des Internet ausblendest. Schon in deinem Ankündigungstweet verunglimpfst du den Autoren als «Kulturpessimisten». Das ist, mit Verlaub, ein gar billiges und abgedroschenes Schimpfwort. So redet jemand, der keine Argumente auf seiner Seite hat.

      Im Blogtext stellst du die soliden wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Tomasz Kurianowicz erwähnt, glattweg in Abrede. Du unterstellst dem Autoren, er formuliere ungenau – ohne Beweise für deine Gegenposition anzuführen. Wo sind deine wissenschaftlichen Studien, die beweisen, dass Facebook niemanden neidisch macht? Es gibt vermutlich keine. Dort, wo Tomasz Kurianowicz mit wissenschaftlichen Erkenntnissen argumentiert, bleibst du vage: «Verbarrikadieren wir uns seelisch? Ich denke nicht.» Dabei ist es inzwischen sonnenklar, dass die sozialen Medien bei einem Teil der Anwender dazu führen, dass sie sich narzisstisch verhalten, und dass sie sich hinter dem Bildschirm verbarrikadieren. Jeder Psychologe kann das bestätigen. Wer das immer noch glattweg bestreitet, argumentiert dogmatisch – und blendet einen wichtigen Teil der Realität aus.

      Der zweite Teil deines Kommentars ist absurd und konfus formuliert. Quasi als Retourkutsche wirfst du irgendwelchen Leuten (wem?) vor, sie würden «helle Flecken» ausblenden. Das ist unsinnig. Tomasz Kurianowicz hat nie geschrieben, man solle nicht Facebook verwenden. Er weist auf Missstände hin, und das ist legitim. Du hingegen, Philippe Wampfler, tust alles, was du kannst, um diese Missstände herunterzuspielen und zu verharmlosen. Deine Behauptung, die Facebook-User seien unterprivilegiert, ist unsinnig. Wer Facebook benützt, braucht einen Computer – nur wohlhabende Leute können sich einen solchen leisten.

    • Philippe Wampfler schreibt:

      Heißt das konkret, bei gewissen Themen darf man keine Kritik an ihrer journalistischen Aufbereitung üben? Auch wenn die sich auf »solide wissenschaftliche Ergebnisse« stützen, können sie dennoch einseitig sein. Und das ist im Falle von Kurianowicz Tatsache – er verwendet gerade zwei quantitative Studien, deren Ergebnisse ich mitnichten in Abrede stelle, sondern sie vielmehr in einen Kontext stelle. Tue ich das, weil ich einem Glauben anhänge, Social Media verbessere die Gesellschaft und unser Leben? Ich denke nicht. Ich tue das, weil ich glaube, dass wir dabei sind, wichtige Veränderungen falsch zu analysieren, weil wir Angst vor ihren Auswirkungen haben. In den Medien sind negative Schlagzeilen zu Social Media deutlich übervertreten – sie verzerren die Realität, dass nämlich junge Menschen diese Tools vielfach einfach so nutzen, wie wir das Telefon und die Zeitung.

      • agossweiler schreibt:

        Klar darf man Kritik an journalistischen Texten üben. Aber als Beobachter der digital-religiösen Szene sehe ich schon seit Jahren das immer gleiche Muster, dass auf jeden internet-kritischen Text eine digital-euphorische Replik folgt. Das gibt mir zu denken. Von einer Replik würde ich solide Gegenargumente erwarten. Die vermisse ich aber in deinem Text. Du schreibst nur: «Ich denke nicht» (dass das Internet dazu führt, dass die seelische Verbarrikadierung zunimmt). Das ist eine schwache Antwort auf eine Kritik, die wissenschaftlich fundiert ist und die täglich empirisch bestätigt wird.

        Dein Vorwurf der «Einseitigkeit» ist keine fundierte Kritik. Jeder gute journalistische Text hat eine These, und die muss solide belegt sein. Eine Replik hingegen, die nur aus vagen Behauptungen im Stil von «ich denke» besteht, bringt niemandem etwas. Die Studien, auf die sich Kurianowicz abstützt, sind nicht einseitig – sie zeigen, dass ein Teil der Facebook-User glücklich wird. Aber eben nicht alle. Und genau das ist das Thema des Essays. Es ist eine Tatsache, dass Facebook einen grossen Teil der User unglücklich macht. Warum liegt dir (als Lehrer) soviel daran, diese Tatsache abzustreiten? Du tust deinen Schülern keinen Gefallen, wenn du die sozialen Medien glorifizierst.

        Deine Aussage, in den Medien seien «negative Schlagzeilen deutlich übervertreten», ist eine pure Behauptung, die du nicht belegen kannst. Dein Vorwurf, der NZZ-Autor würde die Realität «verzerren», ist an den Haaren herbeigezogen. Der Autor hat nie bestritten, dass junge Menschen Facebook benützen.

  2. Philippe Wampfler schreibt:

    Natürlich kann ich meine Aussagen belegen, außer die der „seelischen Verkümmerung“, weil ich nicht mal verstehe, was der Autor meint. Die Belege und Methoden, wie man zu Ihnen gelangt, stehen im Post und im Blog: Praktiken nicht durch die Brille der klassischen Kultur betrachten, sondern mit den Ausübenden besprechen. Offen, und ohne anzunehmen, man wüsste schon, wie sie sich fühlen. Befragungen mit vorgegeben Optionen eignen sich dafür aus verschiedenen Gründen nicht. Wenn du dich einlesen möchtest, kann ich dir gerne Literatur empfehlen.
    (Die Medienaussage prüfe ich gerne, wenn ich wieder Zugang zum Zeitungsarchiv habe. Kann sein, dass ich mich täusche, war mir aber spontan recht sicher.)

    • agossweiler schreibt:

      «Natürlich kann ich meine Aussagen belegen…»: Dann mach das endlich. Bisher sah ich in deinen Texten nur Behauptungen ohne Belege.
      «…außer die der “seelischen Verkümmerung”, weil ich nicht mal verstehe, was der Autor meint»: Eben – du willst die negativen Auswirkungen von Facebook nicht wahrhaben. Weil sie nicht in dein dogmatisches Weltbild passen.
      «Praktiken mit den Ausübenden besprechen»: Der Autor Kurianowicz erwähnt Wissenschaftler, die ausgiebig das getan haben, was du forderst: sie haben mit den Ausübenden gesprochen. Die Fragestellung der Wissenschaftler war offen: «Wie hast du dich gefühlt, nachdem du das letzte Mal Facebook verwendet hast?» Aber das Resultat dieser Befragung gefällt dir nicht. Denn wenn man offen mit den Ausübenden spricht, erfährt man, welche schädlichen Auswirkungen Social Media eben auch haben.

    • Philippe Wampfler schreibt:

      Ausführliche Belege findest du im Blog. Zudem habe ich dich auf die Untersuchungen von Danah Boyd und Zeynep Tufecki hingewiesen.
      Die offene Befragung, auf die du verweist, hat mehr positive als negative Gefühle ergeben, die mit Facebook verbunden sind, um präzis zu bleiben. Erst als es um »Neid« ging, wurden Vorgaben gemacht. Wenn »seelische Verkümmerung« bedeutet, dass ein Drittel der Menschen Neid auf Facebook erleben (und zwei Drittel offline) oder dass sich Menschen weniger zufrieden fühlen, wenn sie Facebook nutzen oder online Einsamkeit erleben: Warum sagt man dann »seelische Verkümmerung« dazu? Zu fordern, dass man präzise argumentiert und Ergebnisse kontextualisiert, hat nichts damit zu tun, nur bestimmte Ergebnisse zu akzeptieren. Dass du mir das fälschlicherweise immer wieder unterstellst, ändert nichts daran, dass ich auch negative Auswirkungen digitaler Kommunikation sachlich und nüchtern diskutiere – genau so wie positive.

      • agossweiler schreibt:

        Philippe Wampfler > Von wegen «sachlich und nüchtern». Negative Auswirkungen digitaler Kommunikation kommen in deinem Blog praktisch nicht vor – wenn, dann erwähnst du sie nur kurz pro forma, um sie sofort zu relativieren und zu bestreiten. Und wenn ein Journalist wie Kurianowicz negative Auswirkungen des Internets in einem Zeitungsartikel erwähnt, kommt von dir (oder von Gleichgesinnten) postwendend eine Replik. Solche Repliken lassen nur einen Schluss zu: Offenbar wäre es dir am liebsten, wenn gar niemand mehr in einer Zeitung Kritik am Gebrauch des Internets formulieren würde.

        Dass du mir zwei Namen an den Kopf wirfst, akzeptiere ich nicht als Beleg für deine Behauptungen. Ich würde mindestens erwarten, dass du dir die Mühe nimmst, einen oder zwei Sätze zu formulieren, welche Begründungen enthalten. Dazu kommt: Die eine Expertin, die du erwähnst, arbeitet für Microsoft. Von dieser Expertin sind also von vornherein keine unvoreingenommenen Forschungsarbeiten zu erwarten, denn niemand beisst die Hand, die einen füttert.

  3. Hotcha schreibt:

    Es ist eine Banalität, ich weiss, aber es hat ja genug Platz im Internet, also schreibe ich sie mal hin: Hier macht sicherlich die Dosis das Gift. Ich habe allerdings den Eindruck (wieder so ein schwaches Argument…)… den Eindruck, dass die Überdosis Normalfall ist. Ich würde es auf jeden Fall als Suchtverhalten bewerten, wenn meine Face-To-Face Real-Life Dates periodisch ihr xPhone zückten, weil sie ja etwas verpassen könnten. Und ja, die grausigen Wortschöpfungen habe ich jetzt extra hier noch reingerieben.

    Sind die Süchtigen die Ausnahme? In gewissen Situationen sind die Phonezücker sicher der Normalfall. Schaden sie sich damit selber, wenn sie ein Zusammensein ohne Abschweifen in die virtuellen Kontakte nicht mehr aushalten? Ich denke ja. Wissenschaftlich untersuchen kann man das allerdings alles nicht wirklich. Man kann nur begründete Vermutungen anstellen.

    Man müsste wahrscheinlich nicht Social Media untersuchen, sondern die Vermuter – woher nehmen sie ihre Vermutungen, spiegeln diese etwas zurück, wenn ja, was?

  4. Ich kenne eine ganze Reihe von Tätigkeiten/Dingen/Themen, die bei einem Teil der Befragten bzw. Beteiligten zu schlechter Laune führen. Dass dies auf Facebook nicht anders ist, ist irgendwie beruhigend und stützt eigentlich primär die These, dass Social Media eben in vielen Belangen *nicht* anders ist als was wir aus der physischen Welt schon kennen. Schlussendlich sind es ja Menschen welche die verschiedenen Kommunikationsformen nutzen, und die verhalten sich unabhängig vom Medium oft ziemlich ähnlich (von Spammern und anonymen Hatern mal abgesehen).

    Das von Dir zitierte Beispiel aus der NZZ („Ihnen schlägt sie vor, Filter einzubauen, die Neid erregende Bilder rausfiltern. Ein solcher Filter könnte zum Beispiel dafür sorgen, dass Anwender in den Dreissigern keine Bilder von glücklichen Familien mehr gezeigt werden.“) ist ein wunderbares Beispiel dafür. Wenn eine Single-End-Dreissigerin keine Bilder von glücklichen Familien in Facebook erträgt, hat sie vermutlich dasselbe Problem auch bei jedem Spaziergang/Einkaufstripp/Cafébesuch. Und genauso wie sie im realen Leben dann entweder an sich arbeiten oder ihr Ausgeh-Verhalten anpassen muss, wird sie auch auf Facebook entsprechende Bereiche meiden. Dass Facebook sie dabei unterstützen will, ist aus ökonomischer Sicht verständlich (wer verliert schon gerne einen Kunden), aber das ist schlussendlich dasselbe wie ein Café-Betreiber welcher kinderfreie Zeiten anbietet.

    • agossweiler schreibt:

      Patrick Seemann > Im Artikel habe ich versucht, zu erklären, welches die speziellen Eigenschaften von Facebook sind, die den spezifischen «Facebook-Neid» erzeugen. Vor allem im vierten Abschnitt. Wer nach der aufmerksamen Lektüre dieses Abschnitts immer noch behauptet, es gebe keine Unterschiede zwischen Facebook und dem «richtigen Leben», ist entweder resistent gegen Argumente, oder dann müsste er gute Gegenargumente bringen – solche vermisse ich in deinem Kommentar jedoch.

      • Ich habe den ganzen Artikel gelesen 🙂 und ja, das im vierten Abschnitt beschriebene Verhalten und die Spirale gibt es. Ich kann aber auch auf einen Oberstufen-Pausenplatz, in eine Grossbanken-Tiefgarage oder am Samstag abend ins Kaufleuten gehen und denselben Effekt beobachten. Facebook per se ist da nicht besser oder schlechter als andere Umfelder, in denen man sich gerne präsentiert.

  5. agossweiler schreibt:

    Patrick Seemann > Wenn du den ganzen Artikel gelesen hast, verstehe ich nicht, warum du immer noch postulierst, es gebe keine Unterschiede zwischen Facebook und dem «richtigen Leben». Die Unterschiede im Kommunikationsstil sind gewaltig: Auf Facebook kommuniziert man nur mit schriftlichen Texten und Fotos. Man hat Hunderte «Freunde», die man grösstenteils nicht persönlich kennt.
    Es liegt auf der Hand, dass diese grossen Unterschiede des Kommunikationsstils einen grossen Einfluss haben auf die Art, wie kommuniziert wird – und darauf, wie Gefühle (z.B. Neid) entstehen.

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